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          Elektronisches Auge vor der Zielscheibe

          Elektronisches Auge vor der Zielscheibe
           Tomáš Prachař  Tomáš Prachař
          Tomáš Prachař 
          29.06.2025
          Funktionsweise der Schießkamera Bullseye aus dem Portfolio der Marke SME.

          Die texanische Marke SME – eine treffende Abkürzung für „Shooting Made Easy“ – hat eine breite Palette an Zubehör für Schützen im Sortiment: Zielscheiben, Laser-Einschießpatronen, sowie Schießkameras, die zu den Spitzenprodukten des Angebots zählen. Eine dieser Produktlinien ist die Spot Shot-Serie – Kameras, die am Okular eines Spektivs (oder Zielfernrohrs für spezielle Anwendungen) befestigt werden, das Bild aufzeichnen und direkt auf ein Smartphone übertragen. Dies ist besonders dann nützlich, wenn Sie auf größere Entfernungen schießen und Ihre Treffer auf der Scheibe kontrollieren möchten. Natürlich gibt es auch die klassische Variante – direktes Beobachten durch das Spektiv –, jedoch unterbricht man dabei häufig die Schießposition und muss sich erneut einrichten. Oder man verlässt sich auf einen hilfsbereiten Schützenkollegen in der Rolle eines Spotters, der einem die Treffer meldet. Einen Spot Shot in Verbindung mit dem Smartphone kann man hingegen so positionieren, dass ein einfacher Blick von der Schießposition aus genügt – das ist einfacher, schneller und reduziert das Risiko einer gestörten Anschlagsposition.

          Eine zweite Kameraserie unter dem Namen Bullseye erfüllt für Schützen im Wesentlichen dieselbe Aufgabe, jedoch ohne Spektiv und Stativ. Auf diese wollen wir uns in den folgenden Absätzen konzentrieren.

          Titelbild: Das Smartphone kann so positioniert werden, dass das Kamerabild sichtbar bleibt, ohne die Schussposition zu verlassen.

          Es funktioniert!

          Vereinfacht gesagt ist Bullseye eine Kamera, die direkt vor der Zielscheibe platziert wird. Das Bild wird drahtlos über eine gerichtete Wi-Fi-Verbindung an einen Router am Schützenstand gesendet, von dort aus direkt auf das Smartphone. Zwei Varianten stehen zur Auswahl, die sich in der maximalen Reichweite unterscheiden: Die Sight In Edition funktioniert garantiert bis 273 Meter, während die Sniper Edition bis zu 1.609 Meter überträgt.

          Anfangs war ich angesichts des Preises etwas skeptisch gegenüber dem Nutzen des Produkts. 10.508 CZK beziehungsweise 16.346 CZK für die „Scharfschützen“-Version ist kein Pappenstiel. Beim Auspacken war ich zudem von der Größe des Geräts (360 × 95 × 160 mm) überrascht – auch wenn ein Spektiv mit Stativ nicht weniger Platz im Rucksack beansprucht. Auf dem Schießstand meinte jemand, es sei „groß, bunt und hässlich wie ein Yorkshire Terrier“ – und da ist wohl etwas dran. In der Praxis erwies es sich jedoch als äußerst nützliches Hilfsmittel, das selbst hochwertige Spektive übertrifft.

          In erster Linie funktioniert es exakt so, wie es der Hersteller verspricht! Ohne Tücken, Einschränkungen oder nutzerunfreundliche Bedienung – was heutzutage selten ist. Der einzige wirkliche Nachteil (neben Preis und Größe), den ich erwähnen möchte, ist das Fehlen einer Ladeanzeige für den Akku – letztlich ein kleines Manko. Ansonsten funktioniert es einwandfrei, und die Trefferlöcher sind bei jeder praktisch erreichbaren Distanz sichtbar. Wie viele Schießstände in Tschechien bieten denn Bahnen über 1,6 km? Ob Regen, Frost oder Hitze – das Gerät hält stand, ohne zu beschlagen. Die Kunststoffkonstruktion ist robust und widerstandsfähig. Auch bei schlechtem Licht, bis hin zur völligen Dunkelheit, hilft die integrierte IR-Beleuchtung. Eine große Sonnenblende verhindert effektiv Blendeffekte, und im Gegensatz zum Spektiv wird das Bild nicht durch Hitzeflimmern verzerrt. Im Unterschied zu selbstgebauten Lösungen mit Wildkameras benötigt man hier auch keine zusätzliche SIM-Karte.

          Kamera mit ausgeklapptem Sender. Der Router wird auf der Unterseite in einen Steckplatz eingeschoben.
          Die Einrichtung auf dem Schießstand dauert nur wenige Minuten, sobald man das Gerät in der Hand hat. Die Kamera wird sicher vor der Zielscheibe, unterhalb der Schusslinie platziert.
          Im zusammengeklappten Zustand mit eingeschobenem Router benötigt das Gerät kaum mehr Platz als ein klassisches Spektiv mit Stativ. Für den sicheren Transport ist eine hochwertige Tasche im Lieferumfang enthalten.


          Collage der Einrichtungsschritte. Die Benutzeroberfläche ist einfach und intuitiv.

          Funktionen

          Auf dem Display sieht man die Treffer in Echtzeit wie durch ein Spektiv. Bei der Justierung des Zielfernrohrs hilft ein eingeblendeter Rahmen auf der Zielscheibe, bei dem man Dichte, Farbe und Strichstärke der Linien anpassen kann. So kann man auch relativ präzise „nach Gefühl“ klicken. Zusätzlich gibt es eine Assistenzfunktion – man tippt auf den Treffer am Display, und das System gibt an, wie viele Klicks und in welche Richtung notwendig sind, um „ins Schwarze“ zu treffen.

          Weiterhin gibt es eine Funktion zur Berechnung des mittleren Treffpunkts aus markierten Treffern, den man wiederum über Klicks korrigieren kann. Ebenso lassen sich mit dem Smartphone geschossene Zielscheibenbilder nachträglich analysieren. Alles lässt sich speichern und als Fotos zwischen Geräten importieren. Ich selbst schieße häufig Serien mit Laborierungen unterschiedlicher Parameter, um die optimale Kombination aus Pulvertyp, Pulvermengen (in grain), Geschoss und Setztiefe zu finden. Bei einem Besuch am Schießstand teste ich so oft mehrere Dutzend Ladungen. Bullseye spart mir dabei spürbar Zeit – am Schießpult, auf dem Weg zur Scheibe und bei der Auswertung. Zum Schluss sei noch der Wettbewerbsmodus für zwei Schützen auf einer Scheibe erwähnt – sie wechseln sich ab, das System erkennt ihre Treffer, vergleicht sie und bestimmt den Gewinner. Insgesamt gibt es dreizehn Spielmodi, darunter eine Variante des Schießspiels „Schiffe versenken“. Etwas albern, aber unterhaltsam.

          Die App zeigt, wie viele Klicks man am Zielfernrohr für die Einschießung durchführen muss.

           

          Einrichtung – Schritt für Schritt

          Gehen Sie zur Zielscheibe, klappen Sie den Sender auf der Rückseite der Kamera aus und ziehen Sie den „Bauch“ mit der Routerfunktion heraus, schalten Sie beides ein. Dann fahren Sie die Teleskopbeine der Kamera aus und platzieren sie 240–440 cm vor der Zielscheibe. Höhere Scheiben erfordern ggf. eine stärkere Neigung – durch weiteres Ausfahren der Beine oder Unterlegen der Kamera. Anschließend koppeln Sie Ihr Smartphone über das WLAN-Menü mit der Kamera, starten die App (kostenlos erhältlich für Android und iOS) und richten das Objektiv mithilfe der Live-Ansicht so aus, dass es die Zielscheibe erfasst. Dann nehmen Sie den Router und gehen zurück zur Schützenlinie. Platzieren Sie den Router mit freier Sichtlinie zur Kamera. In schwierigem Gelände kann man den Router auch auf einem Stativ mit dem standardisierten ¼"-Gewinde montieren – dasselbe Gewinde befindet sich auch an der Kamera. In der App geben Sie dann die Entfernung zur Zielscheibe, die Zielgröße und den Klickwert der Justierschrauben (Rektifikation) Ihres Zielfernrohrs ein. Die Anzeige kann wahlweise in metrischen oder imperialen Einheiten erfolgen.

          Sobald man das System in der Hand hat, ist die Einrichtung in etwa drei Minuten erledigt. Wer die erweiterten Trefferanalyse-Funktionen nutzen will, braucht beim Ausrichten über das Display etwas Fingerspitzengefühl. Das Wi-Fi verbindet sich nicht immer beim ersten Versuch – die App kurz schließen und wieder öffnen reicht in der Regel und dauert nur Sekunden. Platzieren Sie Ihr Smartphone so, dass Sie das Display bequem von Ihrer Schießposition aus einsehen können – und los geht’s. Je größer das Display, desto einfacher und präziser ist die Bedienung. Für einfache Trefferkontrolle „nach Gefühl“ reicht ein 4,5-Zoll-Bildschirm, für die erweiterten Funktionen sind mindestens 6 Zoll empfehlenswert – ideal ist ein Tablet. Noch ein Hinweis: Der Hersteller weist auf mögliche Störungen des Funksignals unter speziellen Umständen hin. Ich persönlich konnte auf keiner der vier Schießanlagen, die ich regelmäßig besuche – darunter eine mit benachbartem RC-Modellflugplatz – auch nur den Hauch eines solchen Problems feststellen. Auch wenn zwei Bullseye-Systeme gleichzeitig auf einem Schießstand verwendet werden, stört sich nichts gegenseitig, da jedes System über ein eigenes Frequenzband mit dem jeweiligen Router kommuniziert.


          Fazit

          Die Kamera in der Sniper-Edition kann ich insgesamt uneingeschränkt empfehlen. Die Nutzungsmöglichkeiten der schwächeren Version sind begrenzter – mit einem guten Auge erkennt man die Treffer auch direkt im Zielfernrohr ab 18-facher Vergrößerung. Für spezielle Anforderungen ist sie aber dennoch sinnvoll. Die „Scharfschützen-Version“ ist kein Gerät, das jeder Schütze unbedingt braucht, aber wenn Sie regelmäßig auf Distanzen über 300 Meter schießen, lohnt sich die Anschaffung auf jeden Fall. Sie spart enorm viel Zeit und vereinfacht die Auswertung. Abgesehen vom höheren Preis gibt es objektiv nichts auszusetzen. Wenn man bedenkt, wie viel Zeit man allein mit dem Weg zur Scheibe und zurück verbringt – Zeit, für die man beim Mieten des Schießstands zahlt –, dann rechnet sich das langfristig auf jeden Fall. Und eine hochwertige Optik, die Treffer auf 500 Meter und mehr zuverlässig anzeigen kann, ist ebenfalls alles andere als günstig.

          Die SME Bullseye-Kamera erhalten Sie im Shop von STROBL.CZ s.r.o. Weitere Informationen finden Sie unter strobl.cz oder direkt auf der Herstellerseite shootingmadeeasy.com.

          Erweiterte Funktion zur Berechnung des mittleren Treffpunkts.Kamera SME Bullseye Sniper Edition.

           

          Bildquellen: Archiv des Autors

          Autor: Tomáš Prachař

          Der Artikel erschien ursprünglich im Magazin Lovec von Extra Publishing

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