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          Elektronischer Gehörschutz

          Elektronischer Gehörschutz
           Michal Vychodil  Michal Vychodil
          Michal Vychodil 
          19.05.2025
          Wir haben den passiven Gehörschutz Earmor M32 Plus sowie zwei Modelle elektronischer Gehörschützer von der Firma Walker’s getestet.

          Nach über zwei Jahrzehnten auf dem Schießstand mit gewöhnlichen Gehörschützern, meist von der Marke Peltor, habe ich – wie viele andere auch – die Vorteile elektronischer Modelle zu schätzen gelernt. Solange man allein auf dem Stand ist, reicht passiver Gehörschutz aus. Aber sobald mehr Leute da sind, ist die Möglichkeit, Sprache mit aufgesetztem Gehörschutz zu hören, unbezahlbar. Ganz zu schweigen von Gruppentraining oder Ausbildung…


          Einstiegsfoto: Alle drei Modelle kamen das ganze Jahr über gut mit Wetterumschwüngen zurecht.

           

           

          Der Gehörschutz ist ein wichtiger Bestandteil sicherer Schießgewohnheiten. Der Gehörgang kann durch Silikonstöpsel geschützt werden – besser sind jedoch Schießgehörschützer oder aktive elektronische Gehörschützer. Von Watte oder improvisierten Stöpseln, die höchstens gegen das Schnarchen des Partners helfen, lohnt sich nicht zu sprechen. Ich habe aber schon Schützen gesehen, die 9mm Luger Hülsen in den Ohren hatten…

          Ein Spitzenreiter unter den elektronischen Schießgehörschützern ist zweifellos Peltor. Das war ursprünglich ein schwedisches Unternehmen, das 1950 gegründet wurde. Im Laufe der Jahre wurde es zum Synonym für Gehörschutz bei Schützen und Soldaten. Heute gehört es zum US-Konzern 3M (Minnesota Mining and Manufacturing Company), der sich unter anderem mit dem umfassenden Schutz von Menschen vor schädlichen Einflüssen beschäftigt. Der Markt bietet heute jedoch auch zahlreiche andere Marken – günstigere wie teurere.

          Im Laufe der Zeit habe ich mir drei Gehörschützer zugelegt – ein Modell von Earmor und zwei von Walker’s.

          Passive Gehörschützer, wie das Modell Earmor M06A, dämpfen Geräusche durch dichte Schaumeinlagen. Sie reduzieren sowohl laute Geräusche als auch Umgebungsgeräusche. Aktive Gehörschützer sind fortschrittlicher – sie analysieren verschiedene Geräusche und blockieren nur plötzliche, sehr laute Schallspitzen. Andere Geräusche, wie Sprache, werden verstärkt, sodass man sich unterhalten oder hören kann, was um einen herum passiert. Wie funktioniert das? Geräusche werden über Richtmikrofone aufgenommen und über Lautsprecher in den Kapseln wiedergegeben. Laute Geräusche werden gedämpft, Sprache oder Kommandos hingegen verstärkt, wenn sie zu leise wären.


          Earmor M32 Plus

          Earmor ist eine Marke des chinesischen Unternehmens Guangzhou OPSMEN Tech Co., Ltd. mit Sitz in Guangzhou, Provinz Guangdong – der bevölkerungsreichsten Provinz Chinas mit hoher Konzentration an Bevölkerung, Produktion und Kapital. Die Firma liegt an der südöstlichen Küste Chinas. Sie ist (unter anderem) auf die Herstellung professioneller Gehörschützer spezialisiert und bietet auch weiteres Schießzubehör an.

          Die Earmor M32 verfügen über ein Zusatzmikrofon, das entweder rechts oder links montiert werden kann. Das NATO Military Standard 7.0-Kabel erlaubt die Nutzung mit Funkgeräten über ein optionales PTT-Modul. Zu den technischen Daten gehören eine Dämmung bis zu 22 dB, Sprachverstärkung und eine automatische Abschaltung nach vier Stunden. Die Stromversorgung erfolgt durch zwei AAA-Batterien (eine pro Seite), die laut Hersteller bis zu 350 Stunden halten sollen – schwer zu prüfen. Die Gehörschützer sind spritzwassergeschützt (IPX5) und für den Temperaturbereich von -20 bis +60 °C geeignet.

          Ich habe die Helmmontage-Version gewählt. Diese zerfiel jedoch beim ersten Besuch auf dem Schießstand. Zum Glück hat mir der Händler eine Ersatzlieferung sowie eine stabilere Variante der Helmhalterung mitgeschickt.

          Earmor M32 verfügen über eine einfache Steuerung mit drei Tasten an der rechten Hörmuschel. Die Gel-Ohrpolster sind besonders angenehm zu tragen – vor allem mit Schutzbrille. Der übertragene Ton klingt subjektiv nicht besonders gut, ist stets von starkem Rauschen begleitet. Die Lautstärkeregelung ist durch Pieptöne begleitet, doch man erkennt nicht wirklich, wie viel gerade verstellt wurde. Die Dämpfung bewegt sich an der Grenze des Zumutbaren. Beim Schießen mit einem Kurzlaufgewehr im Kaliber .223 Remington ist der Schutz grenzwertig – leichte Ohrstöpsel als Ergänzung sind empfehlenswert. Der komplette Gehörschutzsatz mit ARC-Schiene und Mikrofon kostet ca. 2600 CZK, die reinen Kapseln rund 400 CZK weniger.

          Earmor wird oft von Airsoft-Spielern gekauft, bei denen die Lärmdämmung keine große Rolle spielt – dort zählt die Funktion als Kommunikationsplattform zum attraktiven Preis. Der Tragekomfort ist gut, auch für weniger anspruchsvolle Schützen mit scharfen Waffen geeignet. Optisch erinnern sie stark an das Profi-Set Peltor ComTac XPI, das jedoch in einer völlig anderen Liga spielt – technisch wie preislich (etwa 10.000 CZK).

          Earmor M32 auf ARC-Schienen (Argun) sehen zwar gut aus, sind aber weit von professionellen Gehörschützern entfernt. Dafür sind sie deutlich günstiger und angenehm zu tragen.

           


          Walker’s Razor lassen sich leicht bedienen und tragen. Dank der dünnen Kapseln sind sie sehr kompakt.

          Walkerʼs Razor

          Für diesen Test, der sich über fast das ganze letzte Jahr und einen Teil dieses Jahres erstreckte, habe ich zwei Gehörschützer von Walker’s aus Irving, Texas, hinzugezogen.

          Die Razor-Kapseln sind kompakte Gehörschützer mit extrem einfacher Bedienung. Es gibt lediglich einen Drehregler mit Ein-/Ausschaltfunktion. Gerade für Schützen mit Handschuhen ist das ein Vorteil – man greift einfach zur rechten Muschel, und der Regler ist sofort auffindbar. Die Muscheln sind schmal, faltbar und passen in größere Taschen. Der Hersteller nennt eine Dämpfung von 23 dB sowie eine Reaktionszeit von 0,02 s bei plötzlichem Lärm. Zwei Mikrofone sorgen für die Umgebungswahrnehmung. Die Dämpfung funktioniert zuverlässig bei allen Waffen.

          Ein Audioeingang (3,5 mm) ist vorhanden, wird aber selten genutzt. Zielgruppe sind Hobbyschützen, Jäger und Sportschützen, die regelmäßig trainieren, aber keine High-End-Produkte benötigen. Die Kapseln sind leicht, gut zu bedienen, und das Grundrauschen ist akzeptabel. In tschechischen Shops (meine sind von Armed in Prag) kosten sie etwa 2200 CZK – ein Top-Produkt im Preis-Leistungs-Verhältnis.

          Für Walker’s Razor gibt es einen separat erhältlichen Kommunikator (Walkie-Talkie), der direkt an der Hörmuschel montiert wird. Sprachaktivierte Übertragung erlaubt Freisprechkommunikation auf bis zu 4,8 km Entfernung, mit 22 Kanälen und 99 Subkanälen. Unterstützt werden GMRS-/FRS-Standardfrequenzen. Gummierte Tasten und ein LCD-Display erleichtern das Einstellen. Der Anschluss erfolgt über einen 3,5-mm-Klinkenstecker. Der Preis liegt bei etwa 1500 CZK.

          Walkie-Talkie-Kommunikator für Razor-Gehörschützer. Sinnvolle Ergänzung zum vernünftigen Preis.


           

          Walkerʼs XCEL 100 und 500

          Das XCEL 100 ist eine sehr interessante Wahl für Schützen, die ihr Hobby ernst nehmen und viel Zeit mit Gehörschutz auf dem Schießstand verbringen. Das XCEL 100 verfügt über vier Mikrofone und eine Dämmung von 28 dB (ein Unterschied von 4 dB wird subjektiv als doppelt so laut empfunden). Die Dämpfung liegt deutlich über dem Niveau von Earmor-Modellen.

          Das Herzstück ist jedoch die Elektronik. Die Kapselgehörschützer verfügen über vier Tasten und vier Klangprogramme. Neben dem Universalmodus gibt es ein Programm mit maximaler Verstärkung, eines mit Betonung hoher Frequenzen und mein Favorit – „Clear Voice“, das Hintergrundrauschen stark unterdrückt. Man muss nicht mehr den ganzen Tag sein eigenes Atmen oder Rascheln hören; mit „Clear Voice“ kann man die Kapseln den ganzen Tag tragen (z. B. bei Wettkämpfen). Die Programmierer haben ganze Arbeit geleistet – z. B. wird das Einrasten von Gurten mit Patronen beim ersten Klick gedämpft, Sprache bleibt stets klar verständlich. Die Programmauswahl wird durch eine angenehme Frauenstimme angesagt – der Schütze kann sich im Menü gut orientieren. Die Dämpfung reicht völlig aus – selbst beim Schießen mit dem FN Minimi wurden die XCEL getestet.

          Die Bedienung mit Tasten ist natürlich nicht so intuitiv wie der Drehregler bei den Razors, aber man gewöhnt sich schnell daran. Die Gehörschützer merken sich den zuletzt eingestellten Modus und die Lautstärke – auch nach dem Batteriewechsel (2x AAA). Sie sind angenehm zu tragen, verfügen über einen gepolsterten Kopfbügel, und Gummipuffer schützen vor Sturzschäden. Das höherwertige Modell XCEL 500 bietet zusätzlich Bluetooth-Verbindung zum Smartphone.

          Die Muscheln der XCEL-Serie sind größer als die der Razors, aber immer noch schlanker als meine alten Peltors. Den Tragekomfort kann man durch optionale Gel-Polster weiter verbessern – sie sind im Handel erhältlich.

          Das XCEL 100 kostet hierzulande etwa 3800 CZK, das XCEL 500 rund 4300 CZK. Diese Gehörschützer bieten mindestens ebenso viel wie aktive Sport-Peltors, die um die 5000 CZK kosten. Die Firma Strobl.cz (ein Händler vor allem für Wiederladekomponenten) importiert die Produkte nach Tschechien – vielen Dank für die Bereitstellung der Muster.

          Mit dem Walker’s XCEL 500 fällt man bei keinem Ganztagsschießen negativ auf. Perfekte Klangqualität und hoher Tragekomfort – man vergisst schnell, dass man Gehörschutz trägt. Ich empfehle lediglich Gelpolster als Upgrade.

          Fazit

          Keines der drei getesteten Modelle war enttäuschend – mit Ausnahme der defekten Earmor-Halterung funktionierten alle auch nach einem Jahr einwandfrei. Die Dämpfung und Elektronik der Walker’s-Modelle spielt jedoch in einer ganz anderen Liga als die chinesischen Peltor-Kopien – preislich liegen sie aber gleichauf. Die Razors sind manchmal sogar günstiger als die M32… Und das XCEL 100? Ein klarer Sieger – durch hohen Tragekomfort und fein abgestimmte Elektronik.


          Bildquellen: Archiv des Autors

          Artikelautor: Michal VYCHODIL

          Der Artikel erschien ursprünglich im Magazin Střelecká revue, April 2025

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