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          Schritt zur Patronen-Perfektion

          Schritt zur Patronen-Perfektion
           Tomáš Prachař  Tomáš Prachař
          Tomáš Prachař 
          09.10.2025
          Im nächsten Artikel erfahren Sie, wie Sie hochwertige Patronen genau auf Ihr Gewehr abstimmen.

          Möchten Sie beim Schießen Distanzen erreichen, die ein Vielfaches typischer Jagdentfernungen betragen? Neben hochwertiger Ausrüstung und Optik benötigen Sie dafür auch erstklassige Munition. Wir zeigen Ihnen, wie Sie diese perfekt auf Ihr Jagdgewehr abstimmen können.


          Die Anforderungen an die Präzision von Jagdwaffen und Munition sind sehr individuell. Theoretisch wäre es sinnvoll, auf höchstmögliche Präzision zu zielen, doch ein Jäger, der ausschließlich auf kurze Distanz „am Futterplatz“ aus 50 m schießt, braucht ganz sicher keine Streukreise unter 1 MOA (26 mm auf 91 m). Umgekehrt gibt es Schützen, die maximale Präzision verlangen – sei es aus Umweltnotwendigkeit oder einfach aus Prinzip. In jedem Fall erfordert der Weg zur Perfektion viel Training, die richtige Waffe, ein passendes Zielfernrohr, solide Montage und weiteres Zubehör – und entscheidend sind selbstverständlich die Patronen selbst. Die am besten passenden und präzisesten Patronen müssen Sie sich selbst laden.

          Gleich vorweg: Mit steigenden Präzisionsanforderungen wachsen Zeit- und Kostenaufwand beim Wiederladen rapide. Man kann sagen: Wer bis ca. 300 m jagt, kommt mit Grundausstattung und Standardkomponenten aus. Für weitere 300 m braucht man jedoch bessere Matrizen, eine hochwertigere Presse, eine Präzisionswaage, Premium-Geschosse, viel Detailarbeit, Messen und nicht zu unterschätzendes Experimentieren. Alles darüber hinaus ist schon ein Stück weit „Alchemie“ – in die wir nur kurz eintauchen. Im Vordergrund steht der zweite Schritt, von dem Sie aus weitergehen können. Wir behandeln die Grundprozesse, erwähnen fortgeschrittene Arbeitsgänge, die Interessierte selbst erlernen können, und stellen unverzichtbares Zubehör vor. Zu betonen ist, dass es in der Wiederlader-Szene keine einheitliche Meinung zur „besten“ Vorgehensweise gibt. Betrachten Sie die folgenden Zeilen daher als Fazit meiner langjährigen Erfahrung.

           

          "Patronen müssen absolut gleich sein. Von exakt gleicher Hülsenlänge über identische Pulverladungen bis zur Konzentrizität der Geschosse.“

           

          Hülsenvorbereitung

          Das A und O ist Uniformität. Jede Patrone muss exakt wie die andere sein: von der Hülsenlänge über die Pulverladung bis zur Konzentrizität der gesetzten Geschosse. Alles beginnt mit der Hülsenvorbereitung. Diese sollten sortiert sein, von einem Hersteller stammen – kein „wilder Mix“ – und selbstverständlich unbeschädigt und ohne Deformationen sein. Hülsen von S&B würde ich komplett ausschließen und mich an „Premium“-Marken halten. Ich selbst habe hervorragende Erfahrungen mit Sako-Hülsen gemacht; andere schwören auf Lapua und bei den neueren machen Sie mit Starline sicher nichts falsch.

          Es folgt das Reinigen der Hülsen (natürlich der abgeschossenen). Es gibt zahlreiche Verfahren, die jeweils für einen eigenen Artikel reichen würden, aber diese Phase dürfen Sie auf keinen Fall vernachlässigen. Mir persönlich hat das Nass-Trommelpolieren mit Edelstahlpins am besten gefallen, während viele „Präzisionswiederlader“ auf Ultraschallreiniger setzen. Auf jeden Fall sollten Sie erst nach dem Entzündern (Decapping) reinigen, damit auch das Zündhütchenlager sauber und trocken wird. Anschließend müssen die Hülsen gründlich getrocknet werden – mindestens zwei Tage in der Sonne oder auf der Heizung, besser länger. Die Hülsen müssen absolut trocken sein, bevor sie mit Pulver in Kontakt kommen.


          Rechnen Sie damit, dass Sie bei der Suche nach der besten Patronenkonfiguration eine Menge Komponenten „verbrauchen“.

          Als Nächstes ist sicherzustellen, dass jede Hülse dieselbe Länge hat – dafür brauchen Sie einen Hülsentrimmer. Beim Schuss verlängert sich die Hülse durch Druck und Hitze leicht, besonders im Halsbereich. Deshalb messen Sie die Hülsen nach und trimmen diejenigen, die länger sind als die CIP-Norm, mit einem Trimmer, der überschüssiges Material vom Hülsenhals abfräst. Ich habe sehr gute Erfahrungen mit dem Universal-Hülsentrimmer von Frankford Arsenal (2 753 CZK) gemacht, der in eine Bohrmaschine eingespannt wird, sehr präzise arbeitet und leicht zu handhaben ist – es gibt jedoch viele Alternativen auf dem Markt. Nach dem Kürzen müssen Sie den Hülsenhals entgraten. Dafür gibt es ein weiteres, deutlich einfacheres Werkzeug. Weniger ist mehr – entfernen Sie nicht mehr Material, als unbedingt nötig.

          Universal-Hülsentrimmer von Frankford Arsenal.


          "Beim Kauf von Matrizen müssen Sie sich überlegen, ob Sie die gesamte Hülse formatieren (Full-Length-Sizing) oder nur den Hülsenhals (Neck-Sizing)."


          Präzision erfordert Messen und Sortieren.

          Operations für Perfektionisten

          Eine ganze Reihe von Arbeitsgängen lässt sich auch auf das Zündhütchenlager anwenden. Das Auskratzen von Rückständen und das Entgraten der Kanten kann als Grundarbeit betrachtet werden. Ich empfehle besonders den Kauf eines Werkzeugs zur Reinigung des Zündkanalbereichs (Flash Hole Deburring). Außerdem können Sie das Zündhütchenlager mit einer speziellen Matrize kalibrieren (Swaging) oder sich gleich an Fräsarbeiten wagen, wie sie von einigen Spezialisten praktiziert werden. Ein Teil dieser fortgeschrittenen Wiederlader annealiert (glüht) seine Hülsen, um deren Elastizität wiederherzustellen. Dadurch halten die Hülsen mehr Wiederladezyklen aus, und die Spannungen im Hülsenhals verteilen sich gleichmäßiger – was wiederum eine gleichmäßigere Klemmkraft auf das Geschoss ausübt und zur Präzision beiträgt. Wie groß dieser Effekt ist, ist eine Frage der Meinung, aber bei Spitzenlangstreckenschützen, die ihre Munition selbst laden, ist Annealing nahezu Standard (mit einigen Ausnahmen). Auf der anderen Seite ist es ein recht aufwändiger Arbeitsschritt, der entsprechende und nicht gerade günstige Technik voraussetzt. Für jagdliche Schüsse bis 600 m ist das jedoch nicht nötig.

          Das Gleiche gilt für das Sortieren von Hülsen nach Gewicht (nach allen Vorbereitungsarbeiten) und nach Verschlussabstand (Headspace), das Anpassen der Schulterposition der Hülse an das Patronenlager Ihrer Waffe (Shoulder Bumping) sowie das Ausdünnen der Halswandstärke (Neck Turning). Man kann auch nach Konzentrizität, Gleichmäßigkeit und Halswandstärke sortieren und Extremwerte aussortieren bzw. für weniger ambitioniertes Schießen verwenden. Für die Messung eignen sich Geräte wie der RCBS Case Master (5 379 CZK), der Ihnen hilft, Hülsen mit übermäßiger Abweichung zu identifizieren und auszusortieren. Wie groß der Unterschied sein darf, ist wieder sehr individuell – je nachdem, wie viel Ungenauigkeit Sie tolerieren.

           

          Womit die Patrone laden

          Bei der Pulverwahl können Sie auf Spitzenprodukte wie Swiss setzen, aber sehr gute Ergebnisse lassen sich auch mit deutlich günstigeren Pulvern wie Vectan erzielen. In jedem Fall müssen Sie mehrere Konfigurationen ausprobieren, um diejenige zu finden, die am besten zu Ihrer Waffe passt. Konkret geht es um die Auswahl des Pulvertyps, die richtige Ladungsmenge und das Ermitteln der idealen Setztiefe des Geschosses. Dieser Prozess kann viel Zeit und Geld kosten, aber die Ergebnisse können das Niveau von Fabrikmunition deutlich übertreffen.

          Zur Auswahl des Pulvers ist es am besten, ein spezielles Computerprogramm zu nutzen. Verlassen Sie sich nicht auf Hersteller-Ladetabellen, die kaum Variablen berücksichtigen. Ich selbst verwende GRT (Gordon’s Reloading Tool), das unter Windows und Linux läuft und kostenlos verfügbar ist. Dort geben Sie Kaliber, Lauflänge und Geschoss an. Falls Ihr Geschoss nicht in der Datenbank ist, wählen Sie einfach ein ähnliches und tragen Länge und Gewicht manuell ein. Anschließend kommt das Pulver. Das System kann Ihnen einen geeigneten Typ vorschlagen, aber angesichts der eingeschränkten Auswahl auf unserem Markt ist es oft besser, die verfügbaren Pulver selbst durchzugehen und im Ergebnisteil der Tabelle den idealen Typ zu ermitteln. Sie wollen ein Pulver, das auf der gewählten Lauflänge gerade vollständig abbrennt, damit es Energie gleichmäßig und effizient auf das Geschoss überträgt – als Jäger schätzen Sie außerdem höhere Energie und eine flachere ballistische Kurve.

          Halten Sie sich bei der Leistung etwa 10 % unter dem für die jeweilige Patrone zulässigen Maximaldruck. Das gibt eine ausreichende Sicherheitsreserve für mögliche Programmfehler. Zum Beispiel hat die Patrone 6.5 Creedmoor einen maximal zulässigen Druck von 4350 bar, also wählen Sie eine Ladung, die etwa 3915 bar ergibt. So erreichen Sie nicht immer die engsten Streukreise, daher ist etwas Experimentieren nötig. Für die Sicherheit aber lieber nach unten – Ladungsmenge reduzieren.
          Beispielausgabe aus dem Programm GRT.

          Einige Empfehlungen

          Zur Wahl der Geschosse lässt sich nur wenig allgemein sagen, schon allein wegen der unüberschaubaren Auswahl am Markt. Außerdem „mag“ jede Waffe etwas anderes. Es kommt vor, dass selbst ein Spitzenprojektil nur durchschnittliche Ergebnisse liefert – und umgekehrt. Sie werden um Experimente nicht herumkommen. Es ist jedoch sinnvoll, Kandidaten für Tests auf Grundlage der Erfahrungen anderer Schützen auszuwählen – ein guter Startpunkt. Ich persönlich kann Geschosse der Marken Nosler und Hasler empfehlen, mit denen ich durchweg hervorragende Erfahrungen gemacht habe. Wenn Sie es ganz genau nehmen wollen, können Sie die Geschosse zusätzlich wiegen und ihre Länge messen, um Ausreißer, die deutlich vom Mittelwert abweichen, auszusortieren. Bei Zündhütchen gibt es Schützen, die verschiedene Marken bevorzugen; den meisten ist es jedoch egal – und ich selbst habe keinen messbaren Unterschied festgestellt zwischen Standard-Zündhütchen von S&B und teureren CCI-Primern.

          Ohne hochwertige Komponenten ist Wiederladen nicht möglich.



          Richtiges Kalibrieren

          Beim Kauf von Matrizen müssen Sie sich überlegen, ob Sie die komplette Hülse (Full-Length Resizing) oder nur den Hals (Neck Sizing) kalibrieren möchten. Im zweiten Fall wird der Rest der Hülse beim nächsten Schuss durch den Druck gegen die Kammerwände geformt. Theoretisch passt sie dadurch besser zur Kammer, als wenn die komplette Umformung durch die Matrize erfolgt – was zudem (umstritten) die Lebensdauer der Hülse verringern kann und vor dem Kalibrieren geschmiert werden muss. In der Praxis ist es jedoch nicht so schwarz-weiß, und das Vollkalibrieren überwiegt bei vielen Spitzenschützen leicht. Ich persönlich hatte beim Vergleich mit reinem Neck Sizing leicht bessere, messbare Ergebnisse auf der Scheibe – aber das heißt nicht, dass Ihre Waffe und deren Eigenheiten nicht das Gegenteil bevorzugen.

          Bei der Wahl der Matrizen sollten Sie zu etwas Höherwertigem greifen als zu einem einfachen „Lee“-Satz. Sie werden die Funktionalität eines Mikrometerverstellers an der Setzmatrize für die präzise Geschosstiefe sowie wechselbare Hülsenhals-Einsätze (Bushing) zu schätzen wissen. Zu starke Klemmung des Geschosses wirkt sich negativ auf die Präzision aus. Natürlich muss das Geschoss fest genug im Hals sitzen, um normale Handhabung und Rückstoß auszuhalten, während es im Magazin auf seinen Einsatz wartet. Zu starkes Klemmen ist jedoch kontraproduktiv – darüber wird viel diskutiert. Auch das zusätzliche Crimpen hat seine Anhänger, aber im Präzisionssegment eher Gegner – jede Waffe „mag“ hier etwas anderes. Ich selbst bevorzuge eine leichtere Klemmung, nur durch die Kalibriermatrize. Dank austauschbarer Bushings können Sie selbst herausfinden, was für Ihre Waffe am besten funktioniert. Es ist jedoch wieder eine Investition – man muss mehrere Bushings kaufen und ausprobieren.


          Die RCBS MatchMaster-Matrize enthält ein System, das für eine präzise Ausrichtung des Geschosses in der Hülsenachse sorgt.


          Vorteile eines Pulverfüllgeräts mit Waage

          Bevor Sie Bushings kaufen, messen Sie die Wandstärke des Hülsenhalses bei abgeschossenen Hülsen (bei drei zufällig ausgewählten Hülsen jeweils an drei Punkten messen und mitteln), multiplizieren Sie diesen Wert mit zwei. Dazu addieren Sie den Geschossdurchmesser und ziehen dann 0,025 mm ab. Die Bushings sind in Zoll angegeben – in meinem Fall lautete die Formel: .015 x 2 + .264 - 0.001 = .293“ Die Einsätze werden in 0.001"-Schritten gefertigt. Bestellen Sie neben dem Ergebnis auch ein bis zwei kleinere Bushings mit, um experimentieren zu können, welches die beste Kombination aus Klemmkraft und Präzision bietet.

          In dieser Hinsicht kann ich die RCBS MatchMaster-Matrizen (6 036 CZK) wärmstens empfehlen, die auch das Einsetzen des Geschosses über ein Seitenfenster erlauben. Ein Mechanismus hält das Geschoss dabei exakt in Position, was eine perfekte Ausrichtung garantiert. Weitere Ungenauigkeiten entstehen oft durch leicht schräg gesetzte Geschosse – das ist mit bloßem Auge kaum erkennbar, hat aber messbare Folgen. Kontrollieren lässt sich das wieder mit Messgeräten wie dem bereits erwähnten RCBS Case Master.

          Der RCBS Case Master hilft dabei, Hülsen mit übermäßiger Abweichung zu identifizieren und auszusortieren.

          Wenn wir schon beim Messen sind: Rechnen Sie im Bereich Präzisionswiederladen mit sehr viel Messarbeit. Es lohnt sich, die Gesamtlänge jeder Patrone zu prüfen und nicht passende auszumustern. Viele Fehler entstehen beim Dosieren des Pulvers. Pulverfüller und Waagen haben nun einmal gewisse Toleranzen. Die konstantesten Ergebnisse erzielen Sie mit einem kombinierten Pulverfüller mit integrierter Waage, der jede Ladung exakt abmisst und wiegt. Das ist eine relativ teure Anschaffung – mein Modell, der RCBS ChargeMaster, kostet 10 564 CZK –, aber wer es ernst meint mit der Präzision, spart damit viel Zeit und Nerven.


          Ein unverzichtbares Werkzeug für präzises Wiederladen ist ein Pulverfüller mit integrierter Waage.






          Die MatchMaster-Neck-Sizing-Matrize verfügt über wechselbare Bushings, eine Entzündernadel und einen Kalibrierabschnitt.

          Ohne Presse geht es nicht

          Wählen Sie eine stabile, massive, einstufige Presse mit solidem Gussrahmen. Bei Marken wie RCBS, Redding oder Dillon können Sie nichts falsch machen. Progressive Pressen liefern zwar manchmal überraschend gute Ergebnisse, sind aber mechanisch komplexer – und es kann mehr schiefgehen. Ein guter Kompromiss sind Turret-Pressen mit drehbarem Kopf. Diese bieten nicht die gleiche Steifigkeit wie Einzelstationen, erlauben aber das schnelle Wechseln der Matrizen, was Fehlerquellen reduziert und Zeit spart. Ein exzellentes Renommee genießt die Zero Press von Area 419 – leider derzeit bei uns nicht erhältlich. Aus eigener Erfahrung kann ich jedoch die RCBS Turret (14 715 CZK) empfehlen, die ich nach Vergleichstests zur erreichbaren Präzision inzwischen regelmäßig auch fürs präzise Wiederladen nutze. Ich bin in der Lage, mit ihr Patronen zu fertigen, die Streukreise bis 0,5 MOA erreichen – und das genügt mir völlig.

          Die Turret Zero Press von Area 419.

           

          "Das Geschoss muss fest genug im Hals sitzen, um normale Handhabung ohne Verschiebung zu überstehen."

           

          Setztiefe des Geschosses

          Ein wichtiger Teil des Feintunings ist das Ermitteln der idealen Setztiefe des Geschosses in der Hülse. Für jede Patrone gibt es zwar eine offizielle maximale Gesamtlänge (OAL), aber an diese müssen – und sollten – Sie sich beim Wiederladen nicht sklavisch halten! Manche Kombinationen sind am präzisesten, wenn das Geschoss fast die Züge berührt, andere funktionieren optimal bei Standard-OAL, wieder andere brauchen einen deutlichen Jump – also einen größeren Abstand zu den Feldern. Das bringt jedoch zwei Herausforderungen mit sich: Druckveränderungen und die Frage, wie viel Platz Ihre Kammer fürs „Manövrieren“ bietet. Grundregel: Je tiefer das Geschoss sitzt (unterhalb OAL), desto höher der Druck – und umgekehrt. Sie müssen Ihre Pulverladung also gegebenenfalls anpassen, um sicher unter dem maximal zulässigen Gasdruck zu bleiben. Programme können dabei helfen – doch auch sie haben ihre Grenzen in der Genauigkeit. Deshalb sollten Sie stets einen Sicherheitsabstand zur Druckgrenze einhalten. Dasselbe gilt auch umgekehrt: Wenn das Geschoss zu nah an den Zügen sitzt und beim Schuss direkt anstößt, erhöht sich der Druck ebenfalls.

          Zum Ermitteln des freien Raums in Ihrer Kammer können Sie spezielle Werkzeuge verwenden – oder eine einfache Methode: Nehmen Sie eine Hülse ohne Pulver und Zündhütchen, setzen Sie ein Geschoss nur leicht ein – z. B. bei .308 Win mit OAL 71,1 mm auf etwa 72,5 mm. Schwärzen Sie das Geschoss mit einem Marker, führen Sie die Patrone vorsichtig in das Patronenlager und schließen Sie den Verschluss. Nach dem Herausnehmen prüfen Sie das Geschoss auf Markierungen durch die Züge. Wenn ja, setzen Sie das Geschoss etwas tiefer (z. B. auf 72,0 mm) und wiederholen den Vorgang, bis keine Spuren mehr sichtbar sind. Dann haben Sie die maximale OAL für Ihre Waffe und dieses Geschoss ermittelt. Kontrollieren Sie noch, ob sich die so geladene Patrone aus dem Magazin problemlos zuführen lässt – und Sie haben einen idealen Startpunkt für Ihr Feintuning. Ich persönlich teste meist drei Konfigurationen: mit Geschoss direkt an den Zügen, mit Standard-OAL, und mit 2 mm Jump. Von jeder Variante lade ich zwei Serien zu je sechs Patronen, gehe auf den Schießstand und ermittle praktisch, welche Kombination den besten Streukreis ergibt.

          Anschließend können Sie mit der Pulverladung experimentieren. Ich teste meist zwei Varianten: eine mit 90–93 % des Maximaldrucks und eine zweite mit ca. 85 %. Natürlich lassen sich noch weitere Kombinationen testen – je nachdem, wie viel Zeit und Geld Sie investieren wollen.


          Die genannten Werkzeuge können Sie im Fachhandel bei STROBL.CZ s.r.o. erwerben. Weitere Informationen finden Sie unter strobl.cz.

           

          Bildquellen: Archiv des Autors

          Autor: Tomáš Prachař

          Originalartikel erschienen in der Zeitschrift Lovec, Extra Publishing

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